In deutschen Gesetzen existiert keine Legaldefinition des Begriffs Plagiat. Je nach Art der Nutzung gibt es aber zwei in der Rechtsprechung allgemein anerkannte Definitionen:

Die unerlaubte Nutzung eines urheberrechtlich Geschützen Textes, der als eigener ausgegeben wird, gilt als Plagiat. Dabei ist es egal ob du den Text unverändert oder bearbeitet übernimmst.

Selbst die erlaubte Nutzung eines Textes gilt als Plagiat, wenn du ein Zitat im Text ohne Angabe des zitierten Werks verwendest. Oder wenn du fremde Inhalte als dein eigenes Gedankengut ausgibst.



Wie entstehen Plagiate bei Studierenden?

Einer der Hauptgründe dafür das es bei Studierenden zu Urheberrechtsverletzungen bzw. Plagiaten kommen kann, ist wohl Unwissenheit. Viele Studenten übernehmen Textpassagen oder Zitate aus fremden Quellen, ohne zu wissen, unter welchen rechtlichen Voraussetzungen fremdes Gedankengut für eigene Zwecke genutzt werden darf.

Wenn dann aus Zeitdruck auch noch mit dem Copy-Paste-Prinzip gearbeitet wird, ist schnell ein Plagiat entstanden. Doch Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Selbst wenn ein Plagiator eine subjektiv begangene Urheberrechtsverletzung als solche nicht erkennt: Auch die unbewusste Aneignung eines fremden Urheberrechts gilt als Plagiat. Für den Tatbestand der Urheberrechtsverletzung, spielt es keine Rolle, ob der Verstoß aufgrund von Fahrlässigkeit oder Vorsatz des Plagiators erfolgte.


Welche Arten von Plagiaten gibt es?

Grundsätzlich wird unterschieden zwischen dem Totalplagiat (auch Vollplagiat genannt), bei dem ein fremder Text vollständig übernommen und als eigener ausgegeben wird, und dem Teilplagiat, bei dem nur einzelne Textpassagen übernommen werden.

Neben dem Vollplagiat werden noch verschiedene Sonderformen unterschieden. Allen ist zu eigen, dass sie ohne Quellenangabe oder entsprechende Hinweise erfolgen:

  • Selbstplagiat: eigene Texte oder Textpassagen werden ohne Hinweis auf das Original wiederverwendet
  • Ghostwritingplagiat: der Text wird von einem Auftragsschreiber im Namen einer anderen Person geschrieben
  • Übersetzungsplagiat: fremdsprachige Texte werden nach der Übersetzung als eigene ausgegeben
  • Copy-and-paste-Plagiat: Texte oder Textpassagen werden kopiert und in den eigenen Text eingefügt
  • Paraphrasierungsplagiat: fremde Texte oder Textpassagen werden in eigenen Worten wiedergegeben

Letztere Plagiatart kommt am häufigsten vor. Indem der fremde Text umformuliert und mit eigenen Worten wiedergegeben wird, soll die wahre Urheberschaft verschleiert werden. Doch selbst wenn es eigene Worte sind, handelt es sich immer noch um fremdes Gedankengut und die Verwendung ohne Quellenangabe ist ein Plagiat.

Das Ungerechte an Plagiaten ist, dass sie unbeabsichtigt entstehen können und man trotzdem die Konsequenzen zu tragen hat. Andere Plagiatsformen, wie Ghostwriting und Vollplagiat hingegen sind kein Versehen, sondern bewusste Täuschung oder Betrug.


Woran erkennt man ein Plagiat?

Die am leichtesten zu erkennende Form des Plagiats ist das Totalplagiat, bei dem ein fremder Text vollständig und unverändert übernommen wird. Gleiches gilt für das Copy-and-paste-Plagiat. In beiden Fällen wird noch nicht einmal eine Plagiaterkennungsoftware benötigt, es gibt genügend Suchmaschinen, wie Google und Co. Wesentlich schwieriger aufzudecken, ist das Ideenplagiat, da dieses nur Gedanken übernimmt, ohne den Urheber zu zitieren. Es gibt aber mehrere Indizien, die darauf hindeuten, dass ein Plagiat vorliegen könnte. Auffällige Stilbrüche, Formatierungsfehler mitten im Text, Tippfehler und die Verwendung uneinheitlicher Schriftarten und -größen. Diese Fehler treten am häufigsten bei Copy-and-paste-Plagiaten auf. Da man als Studierender oft unter Generalverdacht steht ein Plagiator zu sein, sind Sprache, Rechtschreibung, Schreibstil und einheitliche Formatierung im Text von höchster Bedeutung.


Wie kann ich Plagiate vermeiden?

Bei Beherzigung der folgenden acht Grundsatzregeln können Plagiate erfolgreich vermieden werden:

  1. Copy-und-Paste-Textausschnitte farblich von den eigenen Texten trennen
  2. Nach Möglichkeit nur eigene Worte und Formulierungen nutzen
  3. Copy-und-Paste-Textausschnitte immer umschreiben
  4. Quellen mithilfe von Literaturverwaltungsprogrammen organisieren
  5. Alle Quellen immer im Text und im Literaturverzeichnis angeben
  6. Trainieren der zulässigen Zitierregeln und richtigen Zitierweisen
  7. Die Arbeit vor der Fertigstellung nochmals überprüfen
  8. Eine Plagiaterkennungssoftware nutzen

Was ist ein Selbstplagiat und wie vermeide ich es?

Ein Selbstplagiat liegt vor, wenn eigene bereits veröffentliche Texte zu einem späteren Zeitpunkt erneut verwendet werden, ohne dass die Originalarbeit als Quelle angegeben wird. Im Unterschied zum Plagiat zieht ein Selbstplagiat aber keine urheberrechtlichen Konsequenzen nach sich, da ja kein fremdes, sondern nur eigenes Gedankengut verwendet wird. Selbstplagiate können jedoch zur Ab- oder nicht Anerkennung wissenschaftlicher Titel, akademischer Grade oder kostenpflichtigen Abmahnungen durch die Universität führen. Es gibt aber einen einfachen Weg, um Selbstplagiate zu vermeiden. Sofern die Originalarbeit noch nicht veröffentlicht wurde, genügt es, einen entsprechenden Hinweis auf die Vorlage zur in das Vorwort aufzunehmen oder noch besser vor den Beginn der übernommenen Inhalte zu setzen. Bei bereits veröffentlichten Arbeiten ist konkret auf die Veröffentlichung hinzuweisen. Entweder im Vorwort oder vor den vor Beginn der übernommenen Inhalte.


Was sind die Konsequenzen von Plagiaten?

Bei Plagiaten drohen sowohl zivilrechtliche als auch strafrechtliche Konsequenzen. Im deutschen Urheberrechtsgesetz (UrhG) sind mehrere zivilrechtliche Möglichkeiten enthalten, um gegen Plagiate vorzugehen:

Will ein Rechteinhaber (Urheber) strafrechtlich gegen einen Plagiator vorgehen, muss er generell einen Strafantrag stellen, da bei Urheberrechtsverletzungen keine automatische Strafverfolgung stattfindet, es sei denn es besteht ein besonderes öffentliches Interesse an der Strafverfolgung.


Wie funktioniert eine Plagiatssoftware?

Plagiat-Scanner sind Programme, mit deren Hilfe eigene Texte auf bestehende Übereinstimmungen oder Ähnlichkeiten mit anderen Texten überprüft werden können. Fundstellen werden üblicherweise farbig markiert. So lässt sich erkennen ob und wo ein Text plagiatgefährdet ist. In der Regel unterscheiden diese Programme aber nicht, ob Zitate korrekt zitiert wurden oder Paraphrasen richtig umformuliert und zitiert wurden. Die markierten Textstellen müssen im Nachhinein noch einzeln beurteilt werden. Üblicherweise greift die im Internet kostenlos erhältliche Plagiatssoftware auch nur auf öffentlich zugängliche Quellen im Internet zurück. Doch es gibt auch Plagiaterkennungssoftware, wie zum Beispiel Plagiatspruefüg24 die zusätzlich, wissenschaftliche Arbeiten und Publikationen für die Überprüfung mit heranziehen. Diese wesentlich komplexeren Programme sind zwar kostenpflichtig, sind aber von großem Nutzen um einem Plagiatvorwurf von vorne herein aus dem Weg zu gehen.