Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von wissenschaftlichen Arbeiten taucht der Begriff „Peer-Review“ immer wieder auf.

Peers“ sind auf der gleichen Ebene oder Stufe befindliche Berufskollegen, die in einem Zusammenhang zu Menschen stehen, für welche der Peer-Review ist.

Ein Peer-Review findet beispielsweise dann statt, wenn du Aufsätze zur Veröffentlichung in einer wissenschaftlichen Zeitschrift einreichst. Diese bewertet deine Arbeiten, ob diese thematisch in die entsprechende Zeitschrift passen und ob sie inhaltlich etwas Neues bringen. Das Peer-Review ist daher ein wichtiges Werkzeug der Qualitätskontrolle für das Publizieren in der wissenschaftlichen Forschung.



Was ist ein Peer-Review?

Da wissenschaftliche Erkenntnisse und Ergebnisse weitreichende Folgen für die Gesellschaft und für Menschen haben können, müssen diese vor ihrer Veröffentlichung einer hinreichenden Qualitätskontrolle unterzogen werden. Dies erfolgt durch das Peer-Review.

Dabei werden Deine Ergebnisse im Manuskript gezeigten von anderen Wissenschaftlern auf Validität geprüft und in diesem Zusammenhang auf die Würdigkeit zur Veröffentlichung bewertet.

Die Peer-Review-Gutachten sind eine wichtige Basis für die Entscheidung, ob ein Skript veröffentlicht wird.

Gutachter (also Peers) sind andere Wissenschaftler, die meist in dem gleichen Fachgebiet arbeiten und den Inhalt fachlich gut bewerten können.

Beim Double-Blind-Peer-Review erfahren weder die Gutachter noch der Autor, wer der Gegenpart ist.

Bei bedeutenden Zeitschriften werden die Aufsätze in aller Regel von zwei unabhängigen Peers begutachtet, es kann jedoch auch nur einer sein. Bisweilen entscheiden auch die Herausgeber der Zeitschrift selbst, ohne dass weitere Peers hinzugeschaltet werden.

Am Ende entscheidet das Peer-Review über die Annahme des Artikels und macht eventuell Verbesserungsvorschläge. Oftmals musst Du die Texte nochmal überarbeiten oder es müssen noch experimentelle Daten erhoben werden, damit die Aussagen des Artikels gestützt werden stützen.

Dein Aufsatz, welcher ein Peer-Review durchlaufen hat, wurde durch die verantwortlichen Experten des Fachgebiets ausgewählt, begutachtet und dann zur Publikation freigegeben.


Was ist ein „Doppelblindverfahren”

Der Peer-Review-Prozess verläuft oftmals in einem „Doppelblindverfahren”.

Das bedeutet, dass die Reviewer die Identität von Dir als Autor nicht kennen und Du als Autor auch nicht die Reviewer. In aller Regel gibt es immer zwei oder drei Reviewer. Diese ergänzen Kommentare für Dich und schlagen eventuell Korrekturen vor.

Der Herausgeber einer Zeitschrift prüft, ob Du als Autor die Änderungsvorschläge berücksichtigt hast, wenn er entscheidet, ob Dein Artikel veröffentlicht wird. Dieser Prozess kann besonders zeitaufwändig sein. Er ist jedoch so konzipiert, um die bestmögliche Qualität eines Artikels zu garantieren.


Der Ablauf des Peer-Review-Verfahrens

Nach der Einreichung Deines Manuskripts bei der wissenschaftlichen Zeitschrift erfolgt eine Vorprüfung im Rahmen des Desk-Reviews. Die Herausgeber entscheiden dann, ob das Skript das Peer-Review durchlaufen soll oder gleich abgelehnt wird. Anschließend werden die Gutachter ausgewählt, welche aufgrund des Forschungsfeldes in der Lage sind, Dein Manuskript zu begutachten. Bestenfalls werden Deine Skripte von mehreren Gutachtern bewertet.

Im Rahmen eines Peer-Review-Verfahrens wird vor Allem geprüft, inwieweit Dein Artikel zur Ausrichtung der jeweiligen Zeitschrift passt, ob Fragen der Forschung verständlich formuliert worden sind und ob ein korrekter Forschungsansatz gewählt worden ist, um die wissenschaftlichen Fragestellungen beantworten zu können.

Außerdem wird die Methodik überprüft, inwieweit die gewonnenen Ergebnisse reproduziert werden können. Auch die Neuheit und Originalität Deiner Forschungsergebnisse werden bewertet.

Wenn mit Tieren oder Patienten gearbeitet wurde, werden zudem ethische Aspekte überprüft.

Zudem wird die „Lesbarkeit“ bewertet, inwieweit der Aufbau des Manuskriptes logisch ist und die Folgerungen nachzuvollziehen sind. Zudem erhältst Du als Autor wichtige Hinweise zur Verbesserung Deines Artikels.

Die Gutachter erstellen die Bewertung zumeist anhand von Fragebögen und schicken diesen zurück an Dich. Auf jener Basis erfolgt die Entscheidung, ob Dein Manuskript angenommen oder ob abgelehnt wird. Beziehungsweise unter jener Maßgabe angenommen wird, dass verschiedene Punkte von Dir überarbeitet werden. Bei größeren Mängeln werden die Skripte abgelehnt, können jedoch nach einer grundsätzlichen Überarbeitung nochmals eingereicht werden.

Ablehnungen müssen nicht zwingend bedeuten, dass Dein Skript qualitativ schlecht ist.

Hierbei werden auch Artikel abgelehnt, welche entweder einer inhaltlichen Ausrichtung der jeweiligen Zeitschrift nicht entsprechen oder welche den teilweise hohen Standards an Originalität und Neuheit nicht genügen. Einzelne renommierte Zeitschriften weisen Ablehnungsquoten von mehr als 90 Prozent auf. Über alle Zeitschriften betrachtet, werden die Hälfte der eingereichten Manuskripte abgelehnt. Ein anderer Grund für Ablehnungen kann sein, dass Dein innovativer Ansatz von den verantwortlichen Gutachtern nicht anerkannt wird.

Es gibt wissenschaftliche Zeitschriften, welche im Hinblick auf die Originalität nicht so strikt sind, sondern prüfen, inwiefern wissenschaftlich exakt gearbeitet worden ist.


Auffinden begutachteter Artikel mit Peer-Review

Für das Auffinden begutachteter Artikel begibst Du Dich auf die Webseite der Bibliothek. Viele Bibliotheken bieten hier ein Suchportal an, das den Bibliothekskatalog als lizenzierte Datenbanken zugleich durchsucht. Hat eine Bibliothek ein solches Portal, gibst Du einfach die Suchbegriffe für Deine Arbeit ein, dann wirst Du wahrscheinlich viele Treffer bekommen, auf die Du Zugriff hast.

Falls Deine Bibliothek kein Suchportal hat, wirst Du meist einen Link zu den Datenbanken finden. Sind diese Datenbanken nach dem Fachgebiet sortiert, wählst Du ein Gebiet, das am besten zu Deinem Thema passt.

Wenn Du Dir nicht sicher bist, zu welchem Fachgebiet Deine Arbeit zugeordnet wird oder Deine Arbeit interdisziplinär ist, dann kannst Du Dich für eine Datenbank wie zum Beispiel EBSCO Academic Search entscheiden.

Einige Datenbanken haben in der Suche eine Funktion, die auf bestimmte Begriffe beschränkt sind. Andere Datenbanken bieten Dir dagegen eine Filtermöglichkeit, um die Trefferliste auf „peer-reviewte” Texte einzugrenzen. Auf diese Funktionen solltest Du unbedingt achten.

Vor allem, wenn die Datenbanken, die Du durchsucht hast, keine Funktion für eine Einschränkung auf „peer-reviewte“ Texte bieten, überprüfst Du zunächst, welche Arten von Quellen Du gefunden hast. Ein Artikel mag eventuell auf den ersten Blick wie aus „peer-reviewten“ Zeitschriften erscheinen. Auf den zweiten Blick stammt dieser jedoch aus einer Zeitung bzw. einem Magazin. Auch wenn Du einen Artikel in der Datenbank gefunden hast, welcher in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht wurde, ist dieser nicht automatisch ein solcher „peer-reviewter“ Artikel. Editorials oder Rezensionen haben zum Beispiel kein Peer-Review durchlaufen.

Die meisten „peer-reviewten“ Artikel findest Du online in den einzelnen Datenbanken. Da aber viele Wissenschaftler gleichzeitig die Vorgabe haben, keine Internetquellen für ihre Arbeit zu verwenden, ist dies etwas verwirrend. Die Datenbanken sind nur online zugänglich. Allerdings sind „peer-reviewte“ Aufsätze, die in den Datenbanken gefunden werden, wissenschaftliche Quellen. Diese können zitiert werden.