Du möchtest ein Interview zitieren?

Für deine wissenschaftliche Arbeiten brauchst du verlässliche und aussagekräftige Quellen.

Zu diesen Quellen gehören Gespräche und selbst geführte Interviews.

In Interviews gemachte Aussagen können unter Umständen deinen eigenen Argumenten mehr Gewicht verleihen. Übrigens gehören Interviews, telefonische Gespräche, E-Mail-Austausch oder Briefwechsel in den Bereich der „persönlichen Kommunikation“. Sie sind beim Zitieren gleich zu behandeln.



Verschiedene Arten von Interviews

Es gibt verschiedenen Arten von Erhebungen, die du für deine wissenschaftliche Arbeit nutzen kannst.

Zum einen das Gespräch, das du selbst durchgeführt hast: Eventuell hast du dabei mit einer besonders interessanten Person gesprochen, deren Aussagen du gut für deine eigene Argumentation verwenden kannst. Vielleicht hast du aber auch einer anonymen Person interessante und für dich relevante Fragen gestellt.

Die andere Möglichkeit ist das veröffentlichte Interview: Als veröffentlicht gelten alle Formen, die transkribiert in Zeitungen, Zeitschriften, Büchern oder einem Podcast vorliegen.


Das eigene Interview zitieren

Bevor du Aussagen aus deinem eigenen Interview zitieren kannst, musst du eine Niederschrift, ein Transskript, anfertigen. Das heißt, dass du das Gesagte Wort für Wort aufschreibst. Diese Transskripte – wie auch alle anderen „persönlichen Kommunikationen“ – hinterlegst du in deinen Anhang.

Diesen Anhang musst du übersichtlich gestalten. Damit du beim Zitieren auf die richtigen Stellen verweisen kannst, ordnest du deinen Anhang. Du nummerierst die einzeln Stellen durch und schaffst weitere Übersicht, indem du mit Überschriften und gegebenenfalls Unterpunkten kategorisierst.

Hast du eine anonyme Befragung durchgeführt, darfst du die Namen der Teilnehmer nicht nennen. Du teilst ihnen verschiedene Nummern zu und benennst sie danach.

Das Gespräch, das du selbst geführt hast, kommt übrigens nicht in dein Literaturverzeichnis.


Ein veröffentlichtes Interview zitieren

Bei veröffentlichten Interviews sind die Regeln anders.

Du zitierst so, wie du die Quelle zitierst, in der das Interview erschienen ist und benennst den Verfasser.

Du führst außerdem den Buchtitel oder die Abkürzung der Zeitschrift an mit Erscheinungsjahr und Seitenangabe. Dann erfolgen einmal – je nach Zitierart – ein Verweis im oder unter dem Text und ein Eintrag in deinem Literaturverzeichnis.


Es gibt verschiedene Arten, wie du zitieren kannst

Es gibt verschiedene Arten von Zitierregeln.

Erkundige dich vorher, welche Regeln an deiner Hochschule gewünscht sind. Vielleicht kannst du nach deiner Vorliebe vorgehen. Hast du dich für eine bestimmte Zitierweise entschieden, solltest du sie in deinem ganzen Text beibehalten.

In der Regel verwenden bestimmte Fachrichtungen auch bestimmte Zitierweisen. Die Deutsche Zitierweise mit ihrem Fuß- oder Endnotensystem verwenden die Geisteswissenschaften. In den Wirtschaftswissenschaften ist die Harvard-Zitierart gebräuchlich und Sozialwissenschaften benutzen die APA-Zitierweise. Bei beiden handelt es sich um ein Autor-Datum-System.


Interview zitieren im APA-Stil

APA ist die Abkürzung für American Psychological Association.

Diese Vereinigung hat in einem umfangreichen Handbuch festgelegt, wie bei der formalen Gestaltung von wissenschaftlichen Texten vorzugehen ist. Schriftarten, Schriftgrößen und Zeilenabstände sind vorgegeben und auch die Art, wie das Zitieren zu behandeln ist.

Willst du aus einen selbst geführten Interview zitieren, fügst du einen Hinweis auf die entsprechende Stelle im Anhang in deinen Fließtext ein. Das kann in etwa so aussehen:

Im Gespräch machte X deutlich, dass diese Konstellation auch ihre Schattenseiten habe (Name, Art der persönlichen Kommunikation, Datum, siehe Anhang 1).

Wenn du aus einem veröffentlichten Interview zitieren musst, verfährst du nach den für Zitate geltenden Regeln. Für ein Interview aus einer Zeitschrift oder einem anderen Medium gibst du im Fließtext den Namen des Interviewers, den Name des Mediums, die Jahreszahl und die Seitenzahl an.


Interview zitieren im Harvard-Stil

Der Harvard-Stil ist ähnlich dem APA-Stil aufgebaut.

Auch hier schreibst du deine Quellenangaben in den Fließtext. Allerdings musst du hier etwas ausführlicher schreiben. Zum Zusatzvermerk „Interview“ kommen der Ort, die Institution und das Datum deines Gesprächs. Dann folgt der Verweis auf die Stelle im Anhang.

Für veröffentlichten Interviews zitieren gilt: Name, Vorname des Interviewers, Jahr und Titel, der Buchtitel, mit den Angaben zu Ort und Jahrgang und der Seitenzahl.


Interview zitieren mit der Deutsche Zitierweise

Die Deutsche Zitierweise meint das Kennzeichnen mit einer hochgestellten Fußnote direkt hinter dem Zitat. Am Seitenende gibst du diese Zahl wieder und schreibst dahinter deine Quellenangabe. Sie muss den Namen des Autors, die Art des Gesprächs, den Ort und das Datum wiedergeben.

Bei Zitaten aus Veröffentlichungen erfolgt ebenso die hochgestellte Fußnote. Am Seitenende gehst du nach der gängigen Zitierweise für Publikationen – wie beim Harvard-Stil – vor.


Korrektes Zitieren von Interviews – warum das ist das so wichtig?

Bei deinen schriftlichen Arbeiten geht es darum, dass du aus vorhandenem Wissen neue Erkenntnisse gewinnst. Du musst aber deutlich machen, welches Wissen du genutzt hast. Das kannst du, indem du das Übernommene richtig, also nach den Zitierregeln, kennzeichnest.

Es muss für den Leser und für den Prüfer deiner Arbeit immer nachvollziehbar sein, woher deine Erkenntnisse kommen. Wenn du dich nicht daran hältst, kann deine Arbeit unter Umständen in den Verdacht geraten, ein Plagiat zu sein.

Für jedes Genre gibt es bestimmte Regeln, die du dabei anwenden musst. Hast du für deine Informationssammlung und Wissenserweiterung ein oder mehrere Befragungen erhoben oder Gespräche geführt, musst du bestimmte Dinge beachten. Bei Interviews ist das nicht so einfach, denn das Führen eines derartigen Gesprächs gilt an sich schon als schwierige Stilform.