In einem Forschungsdesign beschreibst du dein Forschungsthema oder deine Forschungsfrage und erklärst jeden einzelnen Schritt deiner Herangehensweise.
Du stellst deine Techniken und Methoden vor und legst dar, wie du die Umsetzung deiner Arbeit planst. Dein Forschungsdesign soll so gestaltet sein, dass Leser nachvollziehen können, wie du zu deinen Daten und Ergebnissen gekommen bist.
Was ist ein Forschungsdesign?
Forschungsdesign ist der in Natur- und Sozialwissenschaft gängige Ausdruck für einen Untersuchungsentwurf, wenn du deine Bachelor-Arbeit oder andere Abschluss- oder Forschungsarbeiten planst.
Andere Bezeichnungen sind Untersuchungsplan, Forschungsplan oder Research Design. Bei den Geisteswissenschaften ist eher der Begriff Exposé im Gebrauch.
Im Vorfeld hast du dich bereits auf ein Thema festgelegt und die Forschungsfrage bestimmt. Du hast Daten gesammelt und den Aufbau deiner Arbeit mit entsprechenden Inhalten grob skizziert. Nun schaffst du mit dem Forschungsdesign die Grundlage für deine wissenschaftliche Untersuchung. Gleichzeitig hast du damit die Gültigkeit und Zuverlässigkeit deiner Arbeit belegt.
Anhand deines Forschungsdesign kann dein wissenschaftlicher Betreuer dir Tipps geben für die Machbarkeit deines Vorhabens. Wenn du an einigen Stellen zu umfangreich geworden bist oder dir einige entscheidende Daten fehlen, kann er im Vorfeld eingreifen und mit dir nötige Korrekturen ausarbeiten.
Auf jeden Fall hast du mit einem vollständigen Forschungsdesign bereits die Weichen für eine erfolgreiche Bachelor- oder Abschlussarbeit gestellt.
So sollte dein Forschungsdesign aufgebaut sein
Zunächst stellst du dein gesamtes Forschungsvorhaben mit seinen Kernaussagen in einer Zusammenfassung auf etwa etwa zwei Seiten vor.
In der Einleitung zu deinem Forschungsdesign beschäftigst du dich mit der von dir aufgestellten Forschungsfrage und ihrer Relevanz. Dazu gibst du auch einen kurzen Überblick über den derzeitigen Stand der Forschung und führst eventuell andere Werke auf, die bereits zu deinem Thema veröffentlicht wurden. Du kannst auch auf die Literatur eingehen, die für diesen Bereich vorliegt.
Im Hauptteil erklärst du in einem Arbeitsplan, wie du zu deinen Ergebnissen kommen willst. Du gibst alle Methoden an, die du anwenden willst und führst sämtliche Daten auf, die für dein Vorhaben relevant sind. Außerdem beschreibst du, wie du die Analyse deiner Daten durchführst.
Am Schluss fügst du das Quellen- und Literaturverzeichnis an und belegst damit alle im Text gemachten Aussagen.
Diese vier Fragen verhelfen dir zu einem guten Forschungsdesign
Eine gute Möglichkeit, seine Forschungsarbeit erfolgreich fertig zu stellen, ist das Durcharbeiten des folgenden Fragekatalogs. In ihm ist alles enthalten, was zum Inhalt eines ausführlichen Forschungsberichts gehört. Ob quantitatives oder qualitatives Vorgehen, Literaturrecherche oder Feldforschung, Datengewinnung oder Datenanalyse- du hast hier alles, was du brauchst, um deinen Lesern dein Vorhaben verständlich zu machen.
Welche Art von Forschung führst du durch?
Hier geht es darum, ob du die quantitative oder die qualitative Vorgehensweise anwenden willst. Das heißt, ob du Dinge zählst oder Dinge im Detail beschreibst. Es sind auch beide Verfahren möglich. Die Wahl hängt ganz von deinem Forschungsgegenstand ab.
Du beschreibst hier, welches Verfahren du ausgewählt hast und führst die Gründe dafür an.
Wie gewinnst du deine Daten?
Daten gewinnst du, indem du Literaturforschung oder Feldforschung betreibst. Beschreibe kurz, für welches Verfahren du dich entschieden hast und begründe deine Entscheidung. Eventuell wendest du beides an.
Bei deiner quantitativen Forschung brauchst du für die Literaturrecherche Studiendatenbanken, Analyseberichte und Analysezahlen. Feldforschung betreibst du durch Umfragen und Tests. Außerdem machst du Beobachtungen und führst Interviews durch – beides in signifikanter Anzahl.
Für deine qualitative Forschung musst du spezifische Literatur sichten und ganz bestimmte Fälle studieren; in deiner Feldforschung führst du Interviews, Beobachtungen und Experimente durch.
Welche Daten hast du analysiert?
In deiner quantitativen Studie greifst du bei der Literaturrecherche auf die Daten zurück, die du über Datenbanken und Berichte gefunden hast. Für deine Felduntersuchung entnimmst du die Daten aus deiner Probe und gibst Ort, Zeit und Zeitraum deiner Untersuchung genau an. Ebenso führst du die Menge bzw. die Anzahl der untersuchten Gegenstände oder befragter Menschen an. Am Schluss stehen deinen Einschluss- und Ausschlusskriterien. Führe an dieser Stelle an, warum du bestimmte Kriterien erfüllen, andere aber ausschließen musst.
Deine qualitative Studie umfasst das Studium von spezifischer Literatur und spezifischer Fälle. Für die Feldforschung richtest du den Fokus auf die Gruppe bzw. die Teilnehmer, die du untersucht und befragt hast und führst genau Zeit, Ort und Zeitraum deiner Befragungen an. Am Schluss gibst du wieder deine Ein- und Ausschlusskriterien an.
Wie analysierst du am Schluss die gewonnenen Daten?
Am Anfang erläuterst du kurz Forschungsmethode und Untersuchungsansatz.
Um deine quantitativen Studien zu erklären, stellst du die statistischen Methoden vor, die du bei deinen Untersuchungen verwenden willst. Eventuell benutzt du bestimmte Werkzeuge, etwa eine Statistik- und Analyse-Software, um zu deinen Ergebnissen zu gelangen.
In deiner qualitativen Studie beschreibst du die Dinge im Detail. Erläutere kurz, wie du mit deinen Ergebnissen verfahren bist, um zu dieser Beschreibung zu gelangen. Bedenke dabei, dass du selbst hier derjenige bist, der zu den Ergebnissen gelangt ist.
- Hast du deine Ergebnisse verglichen? Wenn ja, womit?
- Hast du deine Ergebnisse interpretiert? Gib deine eigenen Gedankengänge dazu an!
- Hast du deine Ergebnisse kontextualisiert? Wurden Ergebnisse in einem anderen ähnlichen Zusammenhang betrachtet?
- Hast du andere Möglichkeiten der Beschreibung genutzt?