Die meisten Studenten verwenden nur wenig Zeit für das Abfassen der Einleitung ihrer Hausarbeit. Die Einleitung nimmt nur 10 % der eigentlichen Abhandlung ein und wird deshalb nur stiefmütterlich behandelt.

Doch gerade die Einleitung ebnet den Weg für eine gute Benotung. Eine miserable Eröffnung wirkt sich negativ auf die Erwartungshaltung der Leser und damit auf die Gesamtbewertung aus. Die folgenden Punkte müssen aus diesem Grund unbedingt in eine Einleitung.



Die Vorstellung des Themas

Die Leser erfahren hier, welche Thematik überhaupt untersucht wird. Du erklärst hier, welche Schwerpunkte dich im Besonderen interessieren. Fass dein Thema möglichst eng, um detailliert arbeiten zu können. Für diese Eingrenzung ist es wichtig, dass du auch erklärst, warum du gewisse Elemente auslässt.

Durch diese Vorgehensweise wird bei den Rezipienten keine falsche Erwartungshaltung geweckt. Gleichzeitig verdeutlichst du deine Kenntnis über das Themengebiet. Nur durch eine aufwendige Literaturrecherche bist du in der Lage zu entscheiden, welche Punkte für deine Abhandlung zu vernachlässigen sind.


Die Relevanz unterstreichen

In den ersten Sätzen musst du deine Leser bereits fesseln. Sie sollen davon überzeugt werden, dass sich die weitere Lektüre für sie auszahlt. Das schaffst du jedoch nicht mit 08/15-Ausführungen. Sätze wie „In der folgenden Hausarbeit untersuche ich…“ wecken wirklich keine Neugierde.

Zeige lieber auf, warum du dich für dieses Thema entschieden hast. In der Regel überträgt sich deine Begeisterung durch sinnvolle Begründungen auf dein Publikum. Ebendarum lassen die Dozenten ihren Studenten meistens freie Hand bei Auswahl ihrer Themen. Für aufgezwungene Problemstellungen entwickelt sich nur selten eine Leidenschaft, die ansteckend ist.

Am besten eignet sich natürlich ein Thema, das viele Menschen beschäftigt, aber nur wenig erforscht wurde. Wenn du einige Lösungsansätze für diese Probleme andeuten kannst, ist dir die nötige Aufmerksamkeit gewiss.

Des Weiteren kannst du auch bisher ungelöste, aber untersuchte Probleme mit neuen Forschungserkenntnissen ergründen. Deine Leser haben sich vielleicht selbst schon die Zähne an der Thematik ausgebissen und freuen sich über neue, interessante Herangehensweisen.


Eine ansprechende Forschungsfrage formulieren

Nach der Eingrenzung deines Themas stehst du vor dem schwierigsten Teil deiner Einleitung. Du musst eine interessante Forschungsfrage konzipieren. Auch wenn es nur wenige Worte sind, darfst du diese Aufgabe nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Mit deiner Frage wirfst du gewissermaßen den Köder aus. Wenn die Frage deine Leser anspricht, werden sie sich die gesamte Abhandlung durchlesen. Selbst wenn ihnen zwischendurch einige Dinge negativ aufstoßen, wollen sie wissen, zu welcher Lösung du am Ende kommst.

Außerdem verdeutlichst du mit deiner Ausgangsfrage, dass du komplexe Probleme in wenigen Worten zusammenfassen und interessant aufbereiten kannst.


Die verwendeten Methoden nennen

In einer akademischen Arbeit beweist du, dass du dich Problemen mit wissenschaftlichen Methoden näherst. Diese Vorgehensweise erläuterst du nun. Die Leser wollen erfahren, ob sie auf den nächsten Seiten beispielsweise die Auswertungen von Interviews, Umfragen oder Studien erwarten dürfen.

Auch hier ist es wieder essentiell, dass du deine Entscheidungen begründest. Die korrekte Anwendung der Methoden erleichtert es den Rezipienten, deine Gedankengänge nachzuvollziehen. Um besser verstanden zu werden, musst du also so verständlich wie möglich agieren.


Den Aufbau der Arbeit skizzieren

Deine Hausarbeit muss eine nachvollziehbare Struktur aufweisen. Ein roter Faden leitet deine Leser durch deine Gedankengänge. Es ist vergleichbar mit einer guten Geschichte. Hier können auch bereits kleine Unstimmigkeiten für Verwirrung sorgen. Im schlimmsten Fall können die Leser dem Inhalt irgendwann nicht mehr folgen und schalten bei ihrer Lektüre ab.

Dir wird dieses Schicksal nicht drohen, wenn du verständlich agierst. Du kannst deinen Aufbau übrigens unterschiedlich gestalten. Ein Beispiel wäre es, mit allgemeineren Informationen zu beginnen, um dann immer tiefer in die Materie einzudringen. So sicherst du dir ein breites Zielpublikum und erinnerst Experten an bereits vorhandenes Material.

Du kannst in deiner Hausarbeit auch einen praktischen Teil auf einen theoretischen Abschnitt folgen lassen. Bei dieser Vorgehensweise erläuterst du im ersten Abschnitt deine wissenschaftliche Thesen. Im zweiten Teil beweist du sie an ausgewählten Beispielen.


No-Gos in der Einleitung

Die Dozenten bestehen auf eine individuelle Gestaltung der wissenschaftlichen Abhandlungen. Dennoch müssen einige Richtlinien befolgt werden. Aus diesem Grund gehören die folgenden Punkte auf gar keinen Fall in die Einleitung deiner Hausarbeit.

Formuliere zum Beispiel keine Definitionen. Die Einleitung ist meistens auf eine Seite limitiert. Fasse dich also kurz und gib keine Auskünfte über die Fachtermini, die du verwendest.

Eine Argumentation ist hier ebenso fehl am Platze. Auf die wissenschaftlichen Diskussionen kommst du erst im Hauptteil zu sprechen. Wenn du sie bereits hier präsentierst, fragst dich im nächsten Abschnitt: Was soll ich hier jetzt noch besprechen?

Die Einleitung gibt nur einen Ausblick auf die kommende Hausarbeit. Der Hauptteil ist das Herzstück der Abhandlung, weil in diesem Kapitel genügend Raum für deine Argumentationen vorhanden ist. Diesen Platz wirst du bei einem üppigen Quellenverzeichnis dringend brauchen.

Beziehe in deiner Einleitung weiterhin auch keine Stellung zu dem ausgewählten Thema. Du gefährdest damit nur die Unvoreingenommenheit deiner Leser. Sie sollen sich schließlich kritisch mit deinen Äußerungen auseinandersetzen. Du willst sie überzeugen und nicht überreden.


Fazit: Aller Anfang ist schwer – aber elementar für deinen Erfolg

Die Einleitung deiner Hausarbeit solltest du nicht als nötiges Übel betrachten. Mit ihrer Hilfe bereitest du die Leser auf deine wissenschaftlichen Argumentationen vor. Sie werden dir viel besser folgen, wenn sie nicht gleich in das kalte Wasser springen.

Eine Einleitung ist eine Chance. Nutze sie, um deine Beweggründe für die Auswahl deines Themas aufzuzeigen. Formuliere eine Ausgangsfrage, die deine Leser in den Bann zieht. Zeichne ihnen den roten Faden, der sie sicher durch deine Überlegungen navigiert.