Die Bachelorarbeit stellt für viele Studierende die erste größere wissenschaftliche Arbeit ihres Lebens dar. Wenn auch du dich am Ende deines Studiums befindest und dir langsam darüber Gedanken machst, wie du diese wichtige Etappe meistern kannst, dann bist du hier genau richtig. Denn eine Bachelorarbeit zu schreiben ist leichter gesagt als getan!

Du musst hier beweisen, dass du während der vergangen Semester die Grundzüge des wissenschaftlichen Arbeitens gelernt hast, dass du eigenständig recherchieren, analysieren und auswerten kannst. Bevor du dich jedoch um diese Dinge kümmerst, solltest du den ersten Schritt tun, nämlich ein Bachelor Thema finden. Angesichts der umfangreichen und komplexen Anforderungen, die mit dem Verfassen einer Bachelorarbeit verbunden sind, würden die wenigsten vermuten, dass bereits die Themenfindung eine enorme kognitive Leistung darstellt. Wenn du dich jedoch näher damit befasst wirst du feststellen, dass die Fähigkeit, ein relevantes und anschlussfähiges Bachelor Thema zu finden, bereits an sich eine kleine wissenschaftliche Reifeprüfung ist.

Mach dir keine Sorgen, wenn du Schwierigkeiten dabei verspürst! Fast alle deiner Kommilitonen sind mit diesem Problem konfrontiert. Der nachfolgende Ratgebertext wird dir wertvolle Hinweise und Denkanstöße geben, welche dir bei der Themenfindung neue Wege eröffnen. Sei also guten Mutes, denn in Kürze wirst du bereits viele neue Ideen ausprobieren können.


Mach‘ dir die Bibliothek zu Nutze!

Wenn es dir geht wie den meisten, dann hast du bereits einige Ideen für mögliche Bachelor Themen im Kopf. Deine Vorstellungen sind jedoch diffus und unstrukturiert, sodass du Schwierigkeiten mit der konkreten Ausformulierung einer Fragestellung hast? Deine Universitätsbibliothek kann hier als wichtige Inspirationsquelle fungieren. Anstatt jedoch konkrete Bücher oder Aufsätze zu suchen, solltest du einfach stöbern. Begib dich in die Regalreihe, welche thematisch zu deinen Vorstellungen passt und ziehe zufällig ein paar Bücher heraus, deren Titel in dir Interesse wecken. Keine Angst – du sollst das jetzt nicht alles lesen. Stattdessen sei dir geraten, dich über die Inhaltsverzeichnisse zu inspirieren. Die Kapitelüberschriften wissenschaftlicher Bücher und Publikationen sind in der Regel sehr präzise formuliert und genau auf eine spezifische Fragestellung oder ein konkretes Problemfeld zugeschnitten. Allein beim Überfliegen kannst du deinen Horizont erweitern und wirst auf Perspektiven und Forschungsrichtungen innerhalb deines Themas aufmerksam gemacht, derer du dir vorher gar nicht bewusst warst.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass Online-Suchportal deiner Bibliothek zu nutzen, um ein passendes Bachelor Thema zu finden. Gib hierzu einfach Begriffe in das Suchfeld ein, die du spannend findest. Anhand der vorgeschlagenen Veröffentlichungen kannst du dann abschätzen, wie ausführlich das Thema bereits bearbeitet wurde und welche Forschungsmöglichkeiten es dir bietet.


Durchforste deine alten Studienunterlagen!

Häufig unterschätzen Studierende, wie viele Seminar- und Studienunterlagen sie im Verlauf ihres Bachelors ansammeln. Wahrscheinlich denkst auch du, dass diese alten Notizen keinen zweiten Blick lohnen. Aber weit gefehlt! Besonders deine Mitschriften aus früheren Semestern enthalten mit hoher Wahrscheinlichkeit spannende Aspekte deiner Ausbildung, die du schon wieder vergessen hast. Beim Durchstöbern deiner Notizen kannst du mit etwas Glück auf eine faszinierende Fragestellung stoßen oder wenigstens eine grobe thematische Idee für deine Arbeit entwickeln!


Frag‘ deine Dozenten!

Du solltest dich auf keinen Fall scheuen, deine Dozenten um Rat zu fragen und dir auf diese Weise neue Ideen zu verschaffen! Das wissenschaftliche Personal an Universitäten ist geschult darin, aus dem Stehgreif relevante und gut durchdachte Fragestellungen zu entwickeln. Allerdings solltest du nicht den Eindruck erwecken, deine Arbeit auf sie abzuladen. Stattdessen musst du zeigen, dass du dir bereits Gedanken über deine Arbeit gemacht und präzise beschreiben, an welchem Punkt du nicht weiterkommst. Wenn du zum Beispiel mit einem Oberthema an deinen Dozenten herantrittst und gut begründen kannst, wieso du in diesem Bereich schreiben möchtest, wird er dir bei der Formulierung einer konkreten Forschungsfrage Hinweise geben.

Besonders wertvoll ist die Expertise von Doktoranden und Professoren auch, weil sie sofort abschätzen können, ob sich dein Vorschlag auch tatsächlich als Bachelor Thema eignet und nicht etwa zu wenig hergibt oder zu umfangreich ist. Auch hier solltest du dir keine Sorgen machen! Deine Hochschullehrer wissen, dass das Eingrenzen eines Themas zu den größten Schwierigkeiten bei der Themenfindung gehört. Daher werden sie dir in ihrer Sprechstunde gern behilflich sein.


Praktikum und Berufserfahrung

Wer sagt eigentlich, dass ein Bachelorthema immer hoch theoretisch sein muss? Richtig – niemand! Wissenschaftliche Arbeiten sind besonders dann spannend, wenn sie einen Praxisbezug aufweisen bzw. reale Probleme adressieren. Als Student kommt deine Praxiserfahrung hauptsächlich aus Praktika oder einer Tätigkeit als studentische bzw. wissenschaftliche Hilfskraft. Scheue dich also nicht, deine Arbeitserfahrung gedanklich noch einmal zu prüfen und gegebenenfalls ein anwendungsorientiertes Thema zu entwickeln! Solltest du noch genügend Zeit haben, empfiehlt es sich für dich sogar, noch vor dem Verfassen deiner Bachelorarbeit ein Praktikum zu absolvieren. Somit hättest du ausreichend Gelegenheit, die Augen für ein geeignetes Thema offen zu halten und gleichzeitig wertvolle Berufserfahrungen zu sammeln.


Halte deine Augen und Ohren offen!

Mögliche Bachelor Themen gibt es wie Sand am mehr, und sie kommen in verschiedenen Diskursen alltäglich vor. Die Kunst besteht für dich darin zu erkennen, wann du mit einem potenziellen Thema in Berührung kommst. So lassen Dozenten in ihren Kursen oft beiläufige Bemerkungen über die Zukunftsfähigkeit eines Themas fallen. So etwas solltest du dir immer notieren. Aber auch in den Medien, und hier sind sowohl wissenschaftliche Journale als auch die Nachrichten gemeint, werden häufig verborgene Denkanstöße transportiert. Du musst die Fähigkeit entwickeln, interessante Aspekte automatisch auf ihre „Bachelorarbeitstauglichkeit“ hin zu überprüfen. Dazu solltest du dich stets fragen, ob sich eine präzise Forschungsfrage oder eine Hypothese ableiten lässt, und welche Ressourcen nötig wären, um diese dann zu beantworten bzw. zu testen.


Hilfe aus dem Freundes- und Bekanntenkreis

Wenn du absolut keine Idee für ein Thema hast, dann darfst du nicht verzweifeln. Stattdessen solltest du deine Denkblockade unter Zuhilfenahme deiner Netzwerke überwinden. Sprich mit deinen Mitstudierenden und Freunden über dein Problem. Oft hilft allein schon das, um eine Phase mangelnder Kreativität zu überkommen. Außerdem könnten dich deine Bekannten sicherlich mit zahlreichen Tipps und Hinweisen über aktuelle Forschungsdebatten versorgen, sodass du hier auch inhaltlichen Input zu deinem Thema erwarten darfst. Du weißt nie, wie der Zufall spielt. Vielleicht hat einer deiner Freunde erst gestern einen spannenden Artikel gelesen oder ist auf ein Problem gestoßen, das genauer untersucht werden sollte.


Erstelle eine Mind Map

Eine andere Möglichkeit, die Grenzen deines Denkens zu erweitern besteht im Anfertigen einer Mindmap. Schreibe dazu einen zentralen Begriff in die Mitte eines Blattes und beginne dann, deine Assoziationen dazu zu notieren. Du musst das nicht in einer Stunde und auch nicht in einem Tag vervollständigen. Der Vorteil des schriftlichen Festhaltens von Ideen besteht darin, dass du deine Gedanken mit der Zeit entwickeln kannst. Jedes Mal, wenn du auf deine Mindmap schaust, kannst du Worte hinzufügen und mit Pfeilen oder Linien ihren Zusammenhang zu deinem Ausgangsbegriff anzeigen. Auf diese Weise wird deine Kreativität stimuliert, sodass du ganz plötzlich eine wichtige Eingebung haben kannst.


Besuche Workshops!

Sollte dir wirklich kein fruchtbarer Gedanke für ein Thema deiner Arbeit kommen, kannst du jederzeit einen Workshop an deiner Universität besuchen. Derartige Veranstaltungen werden in der Regel ein bis zwei Mal im Semester angeboten und sind darauf zugeschnitten, Studierende jeder Fachrichtung bei der Themenfinden zu unterstützen. Du darfst dir sicher sein, hier zielführenden fachlichen Input zu erhalten. Als angenehmen Nebeneffekt kommst du außerdem mit Kommilitonen in Kontakt, die ein ähnliches Problem haben wie du. Das gibt dir Mut und Zuversicht, weil ihr eure Situation gemeinsam meistert und voneinander profitiert.


Fazit: In alle Richtungen (weiter)denken!

Ein Bachelor Thema zu finden ist keine leichte Aufgabe – ganz im Gegenteil! Es handelt sich dabei um eine der größten Herausforderungen des Verfassens und erfordert eine hohe kognitive Anstrengung. Es ist daher ganz normal, wenn du hier zunächst ratlos bist und auch über einen längeren Zeitraum hinweg kein passendes Thema finden kannst.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass du nicht den Mut verlierst, sondern optimistisch in die Zukunft schaust! Vergegenwärtige dir immer wieder, dass viele deiner Mitstudierenden hier Schwierigkeiten haben. Wenn du einen oder mehrere der hier genannten Tipps befolgst, wirst du deine Denkblockade über kurz oder lang überwinden und schon bald mit dem Schreiben beginnen können!


? Auch gut zu wissen:

Sobald du mit dem Schreiben deiner Bachelorarbeit beginnst, solltest du dir Gedanken machen, wie du durch richtige Zitation und Quellenbeleg unnötige Plagiate vermeiden kannst. Alles zum Thema Plagiate findest du in unserem Beitrag: Was ist ein Plagiat?